Interpretation:
- die erste Kerze hat einen langen schwarzen Körper und kommt am Ende einer Abwärtsbewegung vor;
- die zweite Kerze ist weiß und eröffnet unter dem Tagestief der vorhergehenden Kerze;
- weiße Kerze schließt über der Durchbruchslinie (Mitte des ersten Kerzenkörpers) der schwarzen Kerze.
Die Psychologie des Musters
Der Markt befindet sich in einer Baisse. Der baissierende schwarze Körper verstärkt diesen Eindruck. Die nächste Marktperiode eröffnet schwächer mit einer Kurslücke. Die Bären sind zufrieden. Doch dann tendiert der Markt gegen Börsenschluss immer stärker und schafft es, nicht nur auf dem Niveau der Schlussnotierungen vom Vortag zu bleiben, sondern sich deutlich darüber zu behaupten.
Der weiße Körper dringt in den vorhergehenden schwarzen Körper ein, ohne ihn jedoch ganz zu umwickeln. Je größer das Ausmaß dieses Eindringens in den schwarzen Körper ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass es sich als Bodenumkehrsignal erweist. Im Idealfall dringt der weiße Kerzenkörper über 50 Prozent des schwarzen Körpers ein.
Bei einem Piercing Pattern, das nicht weit in die vorhergehende schwarze Kerze eindringt, ist es empfehlenswert, auf die Bestätigung einer höheren Schlussnotierung in der darauf folgenden Marktperiode zu warten.
Chartformationen
Der Grund für die Einschränkung beim Piercing Pattern liegt in der Existenz dreier weiterer japanischer Muster namens Auf-dem-Nacken-Muster, Im-Nacken-Muster und Stoßendes Muster. Diese gehen von derselben Grundformation aus wie Piercing Pattern und unterscheiden sich nur im Ausmaß des Eindringens des weißen Kerzenkörpers in den schwarzen.
Dabei kann sich auch ein Hammer bilden, der aus einer einzelnen Kerze besteht und nach dem abfallenden Kurs eine Trendwende prognostiziert.